Zyprisches Zwiebelbrot mit Schafskäse
Meine lieben Freunde! Weihnachten ging wieder viel zu schnell rum, oder? Bei mir war es dieses Jahr sehr schön, aber auch ein bisschen stressig. Ich war zu Besuch bei 1) meiner Oma, 2) meiner Mutter, 3) meinem Vater und 4) meinen Schwiegereltern. Alle wohnen weit verstreut, es gab lange Strecken zu fahren, das Auto immer vollgeladen mit Geschenken. Es gab überall mehr zu essen, als man schaffen kann und mehr zu trinken, als ratsam ist…
Für Heiligabend hatte ich Desserts vorbereitet. Ich bin gerade noch dazu gekommen, sie zu fotografieren, dann mussten wir schon los! An den Feiertagen hatte ich dann überhaupt keinen ruhigen Moment, in dem ich noch etwas hätte posten können. Tut mir leid! Ich hatte das ja eigentlich anders geplant, hatte auch noch ein paar Geschenke aus der Küche auf Lager. Die muss ich mir wohl für nächste Weihnachten aufheben. ;-)
Wie war es bei euch? Habt ihr euch gefreut, alle wiederzusehen? War es vielleicht auch am Ende etwas stressig? Ich wünschte, man hätte viel mehr Zeit mit allen und es wäre nicht immer so schnell schon vorbei! – Ich hatte auch noch gar nicht richtig die Zeit, mir meine Geschenke genauer anzusehen. :-D Sobald ich wieder zu Hause bin, werde ich mich mal mit einer Tasse Tee hinsetzen und mir alles ganz in Ruhe anschauen.
In der Zwischenzeit wollte ich mich mal wieder bei euch melden und euch ein Rezept für Silvester vorstellen: Nämlich ein Brot, das ich schon vor längerem gebacken hatte. Es ist ein sehr aromatisches Zwiebelbrot mit Schafskäse, das ich mir gut als würzige Beilage vorstellen kann. Oder als Brot für kleine Sandwiches und Fingerfood. Welches Essen habt ihr an Silvester geplant? Das klassische Raclette oder ein kaltes Büffet? Wir haben uns dieses Jahr für Fondue entschieden und werden dazu unser wunderschönes Fondueset von Staub* hervorkramen. Dazu ein gutes Brot als Beilage – perfekt!
Gekommen bin ich zu diesem Rezept, wie so oft, auf Umwegen: Denn als ich in einem uralten Kochbuch von diesem Rezept las, war ich erstmal skeptisch. Ein Zwiebelbrot ist ja nichts neues, aber mit rohen Zwiebeln und dann noch mit Schafskäse? Und zwar nicht mit Schafskäse überbacken, sondern mit Schafskäse im Teig? Das klang für mich ein bisschen seltsam und ich konnte mir auch nicht recht vorstellen, wie das Brot am Ende schmecken würde. Das Ganze hatte mich dann aber doch so neugierig gemacht, dass ich es einfach probieren musste! ;-) Als allererstes habe ich mal die Hefemenge reduziert. Im Buch (Susanne Lückes „Hausgemachtes für Küche und Keller“, das ich von einer befreundeten Bäuerin bekommen habe) steht: „1 1/2 Würfel Preßhefe“. Wenn ich davon ausgehe, dass ein Würfel schon immer aus 42 g Hefe bestanden hat, wären das ja 63 g Hefe! Für ein einziges Brot! Eine geradezu astromische Zahl, wenn man bedenkt, dass bei Hefe schon ein paar Gramm mehr oder weniger einen gewaltigen Unterschied machen.
Eine alte Bäckersregel lautet: Um gutes Brot zu erhalten, sollte die Hefemenge nicht mehr als 4 Prozent der Mehlmenge betragen. Das bedeutet: Wenn ich ein Brot mit 1.000 g Mehl backe, sollte ich dafür maximal 1.000 g x 0,04 = 40 g Hefe nehmen. Bei einem Brot mit 500 g Mehl sind es dementsprechend 20 g Hefe. Was immer noch relativ viel ist! Man kann ein 500 g-Brot auch mit 5 g Hefe backen… Dann braucht es aber natürlich viel länger.
Mein Zwiebelbrot heute wird aus 750 g Mehl hergestellt. Die maximale Hefemenge wären also 30 g und nicht, wie es im Buch hieß, 63 g. Die 4-Prozent-Regel ist natürlich nur ein ungefährer Richtwert. Sie hilft aber gerade bei alten Rezepten, zu große Hefemengen zu identifizieren und (auch ohne langjähre Brotbackerfahrung) selbst zu korrigieren. ;-)
Natürlich musst du, wenn du weniger Hefe nimmst, längere Gehzeiten einkalkulieren. Bei einer Hefemenge von 4 Prozent ist die Gehzeit aber immer noch vergleichsweise kurz. Etwa 1,5 Stunden für die erste und eine halbe Stunde für die zweite Gehzeit reichen hier im Normalfall aus. Irgendwann bekommst du auch ein Gespür dafür…
Kommen wir aber zurück zu meinem Zwiebelbrot Rezept: Ich hatte erwartet, dass es am Ende nach einer Mischung aus Zwiebeln und Schafskäse schmecken würde, klar. Dem war aber nicht so: Das Brot riecht fantastisch intensiv und schmeckt auch so. Sehr aromatisch, sehr vielschichtig, irgendwie rauchig. Die einzelnen Zutaten kann man aber im fertigen Brot nicht mehr sehen oder wirklich herausschmecken. Trotzdem oder gerade deswegen: Ein Gedicht! ;-)
Zwiebelbrot aus Zypern mit Schafskäse
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 200 g Schafskäse
- 25 g Hefe frisch
- 1 TL Honig
- 400 ml Wasser lauwarm
- 750 g Weizenmehl Type 550
- 3 gestr. TL Salz
- etwas Roggenmehl zum Verarbeiten
Zubereitung
Vorbereiten
- Die Zwiebel häuten und in sehr feine Würfel hacken. Den Schafskäse ebenfalls sehr fein würfeln.
- Hefe und Honig im lauwarmen Wasser auflösen. In einer Schüssel Mehl und Salz mischen, zum Hefewasser geben und in der Küchenmaschine 14 Minuten auf langsamer Stufe verkneten. Erst dann den Schafskäse und die Zwiebeln dazugeben und den Teig noch weitere 8 Minuten mit der Maschine kneten, dieses Mal auf schnellerer Stufe.
- Dann mit einem Küchentuch bedecken und bei Raumtemperatur insgesamt 2 Stunden gehen lassen. Nach einer Stunde den Teig einmal rundherum mit einer Teigkarte falten, das heißt von außen nach innen hin umklappen, sodass eine Kugel entsteht. Wieder abdecken und eine weitere Stunde gehen lassen.
Weiterverarbeiten
- Den fertig gegangenen Teig auf die mit Roggenmehl bestaubte Arbeitsfläche geben und vorsichtig per Hand kneten. Zu einer Kugel formen und mit dem Schluss nach unten in einen bemehlten Gärkorb setzen. Abgedeckt 30 Minuten ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit den Backofen auf 250 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Auf der zweiten Schiene von unten einen Pizzastein mit erhitzen. Auf den Ofenboden eine mit Wasser gefüllte Backform stellen.
- Den Teigling aus dem Gärkorb auf ein kleines Blech stürzen, 2 mal schräg einschneiden und das Blech auf den Pizzastein stellen. Alternativ den Pizzastein etwas bemehlen und das Brot direkt darauf legen.
Backen
- Die Backtemperatur sofort nach dem Einschießen auf 200 Grad reduzieren und das Zwiebelbrot 10 Minuten lang mit Schwaden (Wasserdampf) anbacken. Dann den Ofen weit öffnen und die mit Wasser gefüllte Form entfernen. Das Brot weitere 45 Minuten lang backen. In den letzten 5 Minuten der Backzeit die Ofentür einen schmalen Spalt breit öffnen und einen Kochlöffel aus Holz dazwischen klemmen. So wird die Kruste schön knusprig. Auf einem Gitterrost vollständig auskühlen lassen.
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