Leinsamenbrot aus dem Topf
Man hört ja überall von den so genannten „Superfoods“, also Lebensmitteln, die besonders viele Nährstoffe enthalten. Da wären z.B. Avocados, Acai-Beeren, Goji-Beeren und Chia zu nennen. Wer seinen Blog mit diesen Schlagwörtern füllt, schafft es leicht ganz nach vorne bei Google, Pinterest und Co. Doch was haben diese Lebensmittel alle gemeinsam, außer dass sie gesund sind? Richtig: Sie werden von weit weg importiert und zu völlig überzogenen Preisen an die „Vegan & Healthy“-Generation vertickt. Noch dazu sind Teile der Importware, besonders aus China, mit Schadstoffen und Pestiziden belastet. Außen hui, innen pfui…
Dabei kann man sich auch mal in heimischen Gefilden umsehen und schauen, welche Superfoods hier wachsen. Abgesehen davon, dass sie natürlich nicht Superfoods genannt werden, dazu sind sie nicht hipp genug… Leinsamen wäre hier ein Bespiel (neben vielen anderen)! Er sind reich an Ballaststoffen, Eiweiß und gesunden Omega-3-Fettsäuren. Damit ist er eine regionale und um ein Vielfaches günstigere Alternative zu Chia. Zumal er, genau wie Chia, über Schleimstoffe verfügt, die ihn zu einem natürlichen Bindemittel machen. Hipster-Food wie Chiapudding kann also genauso gut mit Leinsamen aus der Region hergestellt werden…
Ich verwende Leinsamen heute als gesunde Zutat für ein Roggen-Mischbrot mit langer, kalter Führung. Gesund, regional, lecker. Was will man mehr? ;-) Gebacken habe ich es in einem Bräter aus Gusseisen*, was für optimale Backergebnisse sorgt (ähnlich wie bei einem Holzofenbrot). Im Rezept steht genau beschrieben, wie das geht. Weitere Ideen rund um Brot aus dem Gusseisentopf findet ihr in den Backbüchern „Brot aus dem gusseisernen Topf“ von G. Redden* und „Brote aus dem Topf“ von A. Le Goff*.
Für den Sauerteig habe ich dieses Mal einen ganz klassischen Ansatz gewählt: Also eine Mischung aus Mehl, Wasser und ein bisschen Sauerteig als so genanntes „Anstellgut“. Die drei Zutaten werden einfach mit einem Löffel vermischt und 16 Stunden bei Raumtemperatur ruhen gelassen. So entwickelt sich ein besonders milder und triebstarker Sauerteig und man braucht nicht mehr viel Hefe für den Hauptteig… So wird Sauerteig angesetzt. Übrigens kannst du für die Leinsamen natürlich zwischen ganzen und geschroteten wählen. Beachte aber, dass geschrotete Leinsamen aufgrund des freiliegenden Fetts nur sehr kurz haltbar sind.
Leinsamenbrot aus dem Topf
Zutaten
Für den Sauerteig
- 150 g Roggenmehl Type 1.150
- 120 ml Wasser lauwarm
- 20 g Sauerteig
Für den Hauptteig
- 10 g Hefe frisch
- 470 ml Wasser lauwarm
- 750 g Weizenmehl Type 550
- 100 g Roggenmehl Type 1.150
- 22 g Salz
- 30 g Zuckerrübensirup
- 20 g Honig
- 20 g Haferflocken kernig
- 25 ml Rapsöl
- 50 g Leinsamen
- etwas Roggenmehl für die Arbeitsfläche
Zubereitung
Zwei Tage vor dem Backtag
- Für das Leinsamenbrot zunächst den Sauerteig ansetzen: Dazu einfach alle Zutaten in einer Schüssel verrühren, abdecken und 16 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.
Am Vortag
- Hefe in 470 ml lauwarmem Wasser auflösen. Alle weiteren Zutaten (bis auf die Leinsamen) und Sauerteig hinzugeben und in der Küchenmaschine zu einem weichen Teig verkneten: Zuerst etwa 10 Minuten auf langsamer Stufe. Dann Leinsamen dazuschütten und nochmal 4 Minuten auf schnellerer Stufe kneten.
- Den Teig mit einem Küchentuch abdecken und für 16 Stunden in den Kühlschrank stellen (unterstes Fach).
Am Backtag
- Den kalten Teig einmal kräftig mit den Händen durchkneten, mit Roggenmehl bestauben und mit dem Schluss nach oben in einen bemehlten, großen Gärkorb legen. Mit einem Küchentuch abdecken und etwa 3 Stunden bei Zimmertemperatur aufgehen lassen, bis sich der Teig kuppelförmig über den Gärkorb wölbt.
- In der Zwischenzeit den Ofen auf 250 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Einen Bräter aus Gusseisen (inkl. Deckel) auf der untersten Einschubleiste miterhitzen.
- Das Leinsamenbrot aus dem Gärkorb stürzen und mit einem scharfen Messer dreimal quer einschneiden. Mit beiden Händen aufnehmen und vorsichtig in den heißen Bräter gleiten lassen, Deckel schließen.
- Das Leinsamenbrot nun etwa 1 Stunde und 10 Minuten lang backen. Nach den ersten 10 Minuten die Ofentemperatur auf 200 Grad reduzieren.
- Das fertige Brot mit gut isolierten Ofenthandschuhen aus dem Bräter nehmen und auf einem Gitterrost auskühlen lassen.
Habt ihr das Rezept nachgebacken? Dann teilt eure Werke doch auf Instagram und taggt mich mit @baeckerina.de! Ich würde mich freuen, wenn wir uns auf diesem Weg austauschen können. <3
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